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Malaysia

Besuch auf Langkawi

Die nächste Destination lautet Langkawi, eine Insel 1.5h südlich-östlich von Koh Lipe, welche bereits zu Malaysia gehört. Es ist spannend, dass wir bereits diverse Unterschiede feststellen, kaum wechseln wir die Insel, respektive das Land. Unsere Bootsfahrt repräsentiert sinnbildlich diesen Wechsel in eine neue Kultur: In Koh Lipe gibt es keinen grössere Pier oder Hafen, sondern lediglich ein ‘Fährenoffice’ am Strand, von welchem aus wir mit einem holzigen Longtail Boat hinaus bis zur eigentlichen Fähre gebracht werden. Unser Holzboot wird im nächsten Schritt an die Fähre befestig und kurz darauf wird jede:r Passagier:in von zwei Männern auf die Fähre gehievt, da der Höhenunterschied zwischen Longtailboat und Fähre so riesig ist, dass es alleine nicht zu bewältigen wäre… halt im «Simple Thai Style» 😊 Am Zielhafen bei Langkawi staunen wir, dass es einen recht modernen Hafen hat und die Passagiere quasi über eine Gangway an Land gebracht werden, fast wie am Flughafen. Wir merken schnell, dass Malaysia wahrscheinlich infrastrukturell an einem anderen Punkt steht, als Thailand. Da wir das Land wechseln, ist der nächste Halt das Immigration Office. Als wir bei der Ankunft am Hafen das grosse Schild erblicken, auf welchem steht, dass Essen und Früchte wie z.B. Mangos oder Bananen (also quasi der Proviant in unserem Rucksack!) nicht erlaubt sind und eine Strafe mit sich bringen, entscheiden wir uns, diese halt zu essen. Kurzerhand verschlingen wir also fast einen ganzen Bund Baby-Bananen und eine Mango! An diesem Tag haben wir also definitiv unsere Ration Früchte gehabt 😉

Am Fährhafen statten wir uns kurzerhand mit neuem Geld und 2 SIM Cards aus, die es im 7/11 Shop für je 36 Ringit zu kaufen gibt (also ca. 7 Fr. für 30 Tage unlimited Internet). Ein Grab Taxi bringt uns im Anschluss zu unserer Unterkunft und dort wartet auch schon etwas Besonderes auf uns, oder besser gesagt, jemand Besonderes: Jäni und Sheena besuchen uns aus der Schweiz und verbringen mit uns rund 2 Wochen in Malaysia! Die Wiedersehfreude ist gross und wir tauschen uns bei ein paar kühlen Bier im Pool aus und planen die nächsten Tage auf Langkawi. Fürs Abendessen schlendern wir an den nahegelegenen Strand, wo es im Hidden Restaurant sehr gute Drinks, günstiges Bier und feines Essen gibt, inklusive Sonnenuntergang! Die Terrasse ist proppenvoll und wir ergattern gerade noch einer der letzten Tische. Als muslimisches Land ist Malaysia ziemlich restriktiv, was Alkohol angeht und hat sogar die 3. höchste Alkoholsteuer der Welt (zum Leidwesen unserer lieben Bierfans). Doch Langkawi ist anders! Die Insel ist quasi eine Duty-Free Zone, das heisst, dass jegliche Alkoholsteuer entfällt und wir hier (noch) sehr günstig ein Bierchen oder einen guten Mojito geniessen können. So wird es ein feucht-fröhlicher Abend und es gibt sogar noch eine Fire-Show dazu.

Am nächsten Tag steht eine Rollertour quer durch die Insel an. Mit zwei brandneuen Rollern fügen wir uns im langkawischen Verkehr ein. Wir steuern unterschiedliche Strände an und auf der Fahrt begegnen wir am Strassenrand auch Mackaken-Affen. Auf der Insel wird ziemlich viel gebaut, sodass manche Strassen, die auf Google Maps eigentlich als Route vorgeschlagen werden, geschlossen sind wegen den Baustellen. Wir sind kurz davor, das Stopp Schild bei einer Strasse einfach zu umfahren, weil es die kürzeste Route zum Strand wäre, doch dann entdecken wir ein weiteres Schild, dass uns dann doch davon abhält, die Strasse zu befahren. Es ist definitiv ein sehr wirksames Schild!

Je weiter nördlich wir reisen, desto weniger Infrastruktur und Leute hat es. Das kommt uns in diesem Moment zugute, denn wir finden einen wunderschönen Strand, der nur von ein paar Einheimischen und von ein paar anderen Touris besucht ist. So geniessen wir für einige Zeit die Erfrischung im Meer und legen uns zum Trocknen an den Strand.

Wir gehen weiter und wollen bald einmal einen Happen essen, doch nun bekommen wir die Kehrseite des Abgelegenseins zu spüren, denn wir finden erst nach langem Suchen endlich ein Restaurant. Für ein paar wenige Franken gibt es (recht scharfen) Fried Rice und die Gastgeber holen für uns sogar extra noch Wasser und Cola bei einem Shop die Strasse runter (was die Einheimischen trinken, bleibt uns schleierhaft). Es geht weiter zum nächsten Strand, der sich in der Nähe eines grösseren Mangroven Gebiets befindet. Dort werden ganz viele Touren angeboten und es ist sehr touristisch. Wir entscheiden uns, keine Tour zu machen und relaxen einfach noch etwas am Strand, bevor es dann bald einmal ins Hotel zurück geht.

Am Tag darauf wechseln wir die Unterkunft für die nächsten zwei Tage und finden ein Resort am Strand mit schönem Pool. Wir wollen entsprechend vom schönen Resort profitieren und legen einen Chill-Tag ein und verbringen die Zeit mit Lesen und der weiteren Planung der Reise. Jäni kann für den nächsten Tag eine private Insel-Hopping Tour organisieren für uns vier. Mit dem Boot flitzen wir zur ersten Nachbarsinsel von Langkawi, ohne dabei jedoch trocken zu bleiben: der Captain rast mit einer solch hohen Geschwindigkeit über die Wellen, so dass Sheena und Sändy relativ schnell pflotschnass sind. Eh bha, zum Glück ist es ja warm 😉

Auf der Insel gönnen wir uns eine Kokosnuss und andere Drinks und gehen kurz darauf auch schon weiter. Der nächste Halt liegt in einer Bucht bei einer Insel, die von sehr vielen Adlern als Nistplatz genutzt wird. Kurzerhand schmeisst der Captain ein paar Fleischreste ins Meer und schon stürzen sich die Adler darauf. Wir freuen uns zwar, dass wir zwei unterschiedliche Adlertypen aus nächster Nähe zu Gesicht kriegen, doch wir haben grosse Zweifel, dass dieses Füttern gut für die Tiere ist… Denn kurz darauf kommt das nächste Boot, das wahrscheinlich genau das selbe macht. Die Adler haben wir auch zuvor schon des Öfteren am Himmel über Langkawi entdeckt und beim Fährhafen ist eine riesige Adler Statue aufgestellt.

Aufgrund der unterschiedlichen Karststeinformationen auf der Insel ist diese Gegend sehr geeignet für Adler und wurde deswegen sogar zum Unesco Welterbe erklärt. Der dritte und letzte Stopp führt uns in eben dieses Gebiet, zum Dayan Bunting Marble Geoforest Park, wo sich in einer Doline der grösste Süsswassersee in Malaysia befindet. In den 1970er Jahren wurde dort sogar Marmor abgebaut, dessen Qualität gemäss den Infotafeln vor Ort sogar besser sei als der von Italien. Wir nehmen einen Schwumm im See und erfrischen uns ein wenig.

Unser Captain hat uns gesagt, dass wir auf der Insel eine Stunde Zeit hätten. Unsere schweizerische Pünktlichkeit lässt uns entsprechend auch zur abgemachten Zeit wieder am Hafen stehen, doch von unserem Boot fehlt weit und breit jede Spur. Nach mehr als 30 Minuten geht Benji auf die Suche nach den beiden Jungs und findet sie tatsächlich weiter runter in der Bucht, wo sie gemütlich ein Nickerchen abhalten. Es war wohl von einer malaiischen Stunde die Rede gewesen… 😉

Nach unserer Inseltour verbringen wir den letzten Abend auf Langkawi im angenehmen Pool und essen danach in der kleinen Stadt zu Abend. Am nächsten Tag soll es für uns früh losgehen, denn 1h Fähre und ca. 2,5h Taxi liegen vor uns um nach Georgetown zu gelangen. dazu aber im nächsten Beitrag mehr.