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Malaysia

Kuala Lumpur

Vom Taman Negara Dschungel geht es auf in den nächsten Dschungel – doch dieses Mal ist es der Beton-Dschungel Kuala Lumpur! Die Hauptstadt Malaysias überzeugt mit modernster Infrastruktur, Shopping Malls und allen Annehmlichkeiten, die eine Grossstadt zu bieten hat. Über Booking.com konnten wir ein Apartment buchen, welches sich in unmittelbarer Nähe der berühmten Petronas Towers befindet. Mit 427m Höhe sind sie die höchsten Twin-Towers der Welt! Wir betreten unser Hochhaus und nehmen den Lift in den 22. Stock, um in unser Apartment zu gelangen. Da haben wir ein wahrliches Juwel gebucht: nebst einem grosszügigen Wohnraum haben wir eine Küche inklusive Waschmaschine (ein Highlight für uns!), ein Schlafzimmer mit Blick auf die Skyline von Kuala Lumpur und ein Bad mit Dusche mit direktem Blick hinaus auf die Stadt (und hienein zu uns versteht sich 😉).

Das Hochhaus ist mit zwei weiteren Hochhäusern auf der 6. Etage verbunden, wo sich ein Cafe und eines (!) der beiden Swimming Pools befindet. Der zweite Pool befindet sich nämlich auf dem 57. Stock und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Petronas Towers und den Fernseh Turm. Ja, da kann man für 50.- pro Nacht nicht viel sagen.

Sändy war übrigens im 2007 auch schon in der Stadt, als sie damals einen Stopover Aufenthalt hatte, um nach Australien zu fliegen. Schon damals, vor 16 Jahren, war die Stadt sehr beeindruckend, aber auch sehr heiss. Auch jetzt ist es ziemlich drückig in der Stadt, aber dank dem Regen, den es hier in den letzten Tage gab, hat sich die Stadt etwas abgekühlt – darüber sind wir froh. Da wir recht müde von der Reise sind, bleiben wir im Apartment. Das erste Mal auf unserer Reise kochen wir uns etwas zu essen und machen einen gemütlichen Chiller-Netflix Abend auf dem Sofa. Leider ist aber die Küche in unserem Apartment nicht so gut ausgestattet und daher werden die Spagetti zur Herausforderung.

Am nächsten Tag ist Shopping angesagt! Kuala Lumpur ist berühmt für seine riesigen Malls, die teilweise mehr als 1000 Läden beherbergen. Wir gehen in die Pavillion Mall und landet zuerst einmal in der Luxus Abteilung: Von Gucci, Prada, Louis Vuitton bis hin zu Christian Louboutin und sogar Schweizer Uhrenläden; es ist alles vorhanden. Da wir nicht gleich schon am nächsten Tag heimreisen wollen, weil wir unser Geld in diesen Läden verprassen, verschieben wir uns die etwas ‘normalere’ Preisklasse der Mall. Wir verbringen tatsächlich recht viel Zeit in der Mall und geniessen es, ein bisschen zu schnäuggen und herumzuschlendern. Während Sändy sich eine Mani- und Pedicure gönnt, sticht Benji ins Bier. (Man beachte, wie seine Augen dabei glänzen!).

Um 20 Uhr besuchen wir die Lichtershow beim grossen Brunnen vor den Petronas Towers. Wir sind leider etwas spät dran, aber wir erhaschen dennoch einen Blick auf das eindrückliche Wasser- und Farbenspiel. Selbst die Lichtfarbe der Petronas Towers wechselt und ist perfekt mit der restlichen Springbrunnenshow abgestimmt.

Der Ausflug am nächsten Tag führt uns zur Batu Cave, ein kultureller Hotspot der mit einer 20-minütige Taxifahrt vom Zentrum aus erreicht werden kann. Die Batu Cave ist ein Höhlensystem, in welchem ein hinduistischer Tempel integriert ist. Um zur Höhle und dem Tempel zu gelangen, führt eine farbige Treppe den Hügel hoch. Dies ist natürlich ein ‘very instagrammable place’ und entsprechend viele Leute posieren vor der Treppe – so auch wir, jedoch nicht für insta 😉

Als wir den Hügel erklommen haben, stehen wir vor einem riesigen Höhleneingang, der zu einer grossen Kammer führt. Das Innere der Höhle ist mit kleineren und grösseren hinduistischen Tempel ausgestattet und sehr viele Menschen um uns herum sind sehr festlich gekleidet und besuchen teilweise mit dem ganzen Familienclan diese religiöse Stätte. Sogar eine Heirat findet in dieser speziellen Location statt. Ganz zu hinterst in der Höhle entdecken wir plötzlich eine Menschenansammlung, die Bananen in eine Richtung werfen. Wir sehen schnell, dass dies nicht zu einer religiösen Tradition gehört, sondern dass in dem Moment eine Horde Makaken Affen die steile Felswand auf dem Anmarsch ist, in der Hoffnung, möglichst viele Bananen abzukriegen. Da es mehr als 20 Tiere sind, entscheiden wir uns schnell, das Weite zu suchen. Die Tiere können recht aggressiv werden und scheuen auch nicht zurück, Hüte, Brillen, Handys oder nach anderen Gegenständen zu greifen. Im schlimmsten Fall beissen sie sogar, wenn sie nicht kriegen, was sie wollen. Das Anfüttern wirkt natürlich da sehr kontraproduktiv entgegen…

Nach dem Batu Cave geht es für uns zurück in die Stadt und wir beschliessen, etwas der Hitze zu entfliehen und so gehen wir ins Kuala Lumpur Aquarium. Man merkt, dass wir schon ein paar Tage nicht mehr im oder am Meer waren, und so zieht es uns entsprechend dorthin. Wir lösen kurz den Eintritt mit dem Handy und nutzen einen der klimatisierten Walkways, um zum Aquarium zu gelangen. Es hat ziemlich viele Leute, aber da das Aquarium sehr gross ist, verteilt es sich recht gut. Positiv fällt auf, dass es viele Informationstafeln zu den Fischen, deren Lebensraum aber auch zu Umweltproblemen wie Plastik, Übersäuerung der Ozeane oder zur Überfischung gibt. Selbst das sehr umstrittene Shark-Finning wird thematisiert, was in einer Stadt, welche auch sehr viele chinesische Einwohner:innen hat, im besten Fall auch eine gewisse Wirkung haben könnte. Spannend ist für uns der sehr lange Unterwassertunnel, der durch ein grosses Becken mit allen möglichen Meerestieren führt. Besonders beeindruckend sind jedoch auch die grossen Arapaima Fische. Lustigerweise haben Sie über dem Becken, in welchem sich diese Fische befinden, einen Fernseher, der den Film Ausschnitt vom berühmten Jeremy Wade von DMAX zeigt, der genau dieser Fisch auch fängt.

Bild Jeremy Wade

Es ist klar, dass wir all diese Fische und Korallen am liebsten in ihrem natürlichen Umfeld sehen und nicht in einem Tank. Doch in Städten wie Kuala Lumpur, in der wie auch im Rest von Malaysia extrem viel Fisch und Meeresfrüchte gegessen wird, kann ein solches Aquarium einen Beitrag dazu leisten, die Menschen über die Ozeane, deren Flora und Fauna und die daran gekoppelten Umweltprobleme zu informieren und sensibilisieren.

Unser Aufenthalt in der riesigen Stadt geniessen wir sehr, obwohl wir bewusst nicht all zu viel unternehmen. Nach so vielen Erlebnissen in den letzten Wochen, ist es wichtig, diese auch zu verarbeiten und setzen zu lassen. Eine leichte Reisemüdigkeit hat sich bei uns eingeschlichen, die wir bereits von vergangenen Reisen kennen. In der Regel tritt diese nach einigen Monaten auf und zeigt sich daran, dass man kaum Ideen hat, wie die Weiterreise aussehen soll und was noch alles unternommen oder besucht werden soll. Wir entgegnen diesen Gedanken sehr neutral und lassen uns nicht beirren. Einige ruhige Tage mit wenig Aktivitäten, lesen, Filme schauen und gutem Essen schaffen hier leicht Abhilfe, so dass wir uns bereits kurz vor unserer Weiterreise voller Erkundungsdrang auf Borneo freuen.