Nach unserem gelungenen Segeltörn reisen wir mit dem Speedboot direkt weiter nach Koh Lanta. Die Insel liegt direkt vor dem Festland und ist riesig. Bereits beim Segeln haben wir hier eine Nacht in einer der südlichsten Buchten verbracht. Nun liegt unsere Unterkunft ganz im Norden, wo wir auch mit dem Boot ankommen. Wie so oft werden wir auch hier wieder von den vielen «Taxi, Taxi» Rufen empfangen. Da unser Hotel aber nur ca. 15 Gehminuten entfernt liegt, laufen wir neben den vielen Tuktuk’s, Taxis und Bussen vorbei. Wir machen uns einen Spass daraus und zählen, wie oft wir angesprochen werden. Bis zur Unterkunft werden uns 17 Mitfahrgelegenheiten angeboten und die Fahrer denken sich wohl, wie doof diese Touristen sind, wenn sie laufen, statt fahren. Besonders bei den günstigen Preisen und der Hitze! Uns gefällt aber der kurze Spaziergang, denn die Insel ist ganz anders als der Rest von Thailand, denn hier ändert sich die Religion vom Buddhismus zum Islam. So sind die Frauen anders gekleidet und die Leute wirken defensiver. Dies fällt uns auch besonders beim Check-In auf, da die beiden Frauen hinter dem Tresen mit Kopftücher bedeckt sind und nicht so offen auf uns zugehen und kommunizieren, wie wir dies von den Thais sonst gewöhnt sind.
Leider ist unser Aufenthalt hier von kurzer Dauer. Ein gemütliches Abendessen und ein kurzer Spaziergang am riesigen Strand sind für uns bereits genug, da die Anreise und der Segeltörn doch noch in unseren Knochen stecken. So gönnen wir uns ein Dusche mit viel Platz (anders als auf dem Törn) und legen uns bereits früh ins Bett. Tags darauf müssen wir nämlich bereits wieder früh los um mit dem Speedboot nach Koh Lipe zu reisen.
Die südlichste Insel Thailands, Koh Lipe, hat für uns eine spezielle Bedeutung. Als wir damals im 2020 auf den Philippinen waren, haben wir nämlich von einem Reisenden den Tipp erhalten, diese Insel unbedingt zu besuchen, da sie als ‘The Maledives of Thailand’ gilt. Umso mehr freuen wir uns jetzt, dass wir nun diese Trauminsel doch noch besuchen können! Nach einer kleinen Odyssee, welche anstatt wie angegeben 2 Stunden tatsächlich 4 Stunden gedauert hat, erreichen wir endlich die Insel. Wir werden zum Glück nicht enttäuscht: der Sand ist schneeweiss und das Wasser türkisblau… was für ein Anblick! Wir beziehen unser Airbnb Zimmer, welches 5 Minuten vom Strand entfernt, jedoch in der Nähe der Walking Street liegt. Die Walking Street ist quasi die Hauptfussgängerzone der Insel, wo sich die meisten Läden und Restaurants befinden. Koh Lipe ist ziemlich klein und man gelangt innerhalb 20-30 Minuten vom einen zum anderen Ende der Insel. Wir erkunden ein wenig die Gegend und schlendern gemütlich durch die Walking Street. Zudem statten wir einem Tauchcenter einen Besuch ab, um uns etwas über die Unterwasserwelt und die Tauchangebote zu informieren. Wir freuen uns, dass wir für den nächsten Tag einen Tauch-Trip organisieren können!
Am nächsten Morgen frühstücken wir in einem Beizli direkt am Strand. Dabei fällt uns auf, dass es heute ziemlich windig ist! Mal schauen, wie das dann für uns wird, wenn wir am Nachmittag mit dem Boot zu den Tauchplätzen fahren. Es könnte also etwas schauklig werden…. vorsichtshalber schluckt Sändy ein Motillium, bevor es losgeht. Die Pura Vida Divers sind sehr symphytische Leute und zusammen mit unserem Tauchguide und einigen wenigen anderen Tauchern starten wir den Trip. Es ist tatsächlich eine schauklige Fahrt, aber es geht. Unten im Wasser angekommen vergessen wir schnell alles andere und konzentrieren uns voll auf die Unterwasserwelt. Zuerst tauchen wir über eine Sandbank, die auf den ersten Blick recht öde erscheint, beim genaueren Hinschauen jedoch auch voller Leben ist. Schon nach ca. 2 Minuten erscheint ein Adlerroche, der aber sogleich auch schon wieder verschwindet. Sofia, unsere Tauchleiterin, zeigt uns darauf bei einem kleinen Korallenblock im Sand winzig kleine Shrimps – definitiv ein nicht alltäglicher Anblick. Danach tauchen wir weiter zum Riff. Auf halber Strecke staunen wir nicht schlecht, als plötzlich ein riesiger Barrakuda vor uns auftaucht! Er ist geschätzt 1 Meter gross und seine spitzen Zähne ragen links und rechts aus dem Mund – er ist aber ganz ruhig und schwimmt kurze Zeit später selig weiter. Auch beim zweiten Tauchgang entdecken wir einige interessante Meeresbewohner: was sonst auf der Insel vor allem auf dem Teller landet, sehen wir hier unten farbig und lebendig: Langusten! Ganze vier Stück können wir erkennen. Ihre weissen langen Antennen, die jeweils aus den kleinen Korallenhöhlen hinausschauen, verraten die Position der orange-roten Tierchen.
Beim anschliessenden Deko-Bier in der Tauchbasis schreiben wir unsere Logbücher und lernen die anderen Taucher etwas besser kennen. Mit einem anderen Schweizer verstehen wir uns auf Anhieb sehr gut, sodass wir danach auch noch zusammen essen gehen. Die Tauchguides empfehlen uns das beste Thai Restaurant der Insel und so ist klar, dass wir dorthin wollen. Es gibt ein sehr leckeres Massaman Curry und wir lassen den Abend mit kühlen Getränken und guten Gesprächen ausklingen.
Unseren letzten Tag auf Koh Lipe verbringen wir mit einem Chill-Strandtag. Wir lesen ein wenig, hören Podcasts und saugen die schöne Aussicht und Atmosphäre der Insel ein. In der Walking Street gönnt sich Benji die letzte Thai Massage und Sändy lässt sich eine Manicure machen. Am Abend besuchen wir ein italienisches Strand-Restaurant, wo es für uns eine gute kulinarische Abwechslung gibt.